Gedenkveranstaltung an die Opfer der NS-Zeit
04.01.2023
Am 27. Januar 2023 in der jährlichen Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus stellt der Deutsche Bundestag erstmals die Menschen in den Mittelpunkt, die auf Grund ihrer sexuellen Orientierung im NS-Staat verfolgt, inhaftiert und ermordet wurden.
Auch in Reutlingen findet am 27. Januar um 18:30 Uhr im franz.K eine Gedenkveranstaltung an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Als Opfergruppe nationalsozialistischer Verfolgung stehen auch in Reutlingen dieses Jahr lgbt-Menschen im Zentrum. Die Jugendlichen von TIMEOUT gestalten hierzu einen Beitrag.
Es laden ein: die BruderhausDiakonie, Habila GmbH, die Evangelische und Katholische Gesamtkirchengemeinde, der Diakonieverband und die Caritas, die Agentur für unschätzbare Werte, die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Reutlingen und TIMEOUT von gÖrls e.V. Der Eintritt ist frei.
Das Gedenken an homosexuelle NS-Opfer ist zum einen bedeutsam, weil auch nach dem Ende des Nationalsozialismus die Ausgrenzung und Diskriminierung für sexuelle und geschlechtliche Minderheiten in Deutschland weiterging. Schwule und bisexuelle Männer wurden beispielsweise strafrechtlich verfolgt, erst 1994 wurde der § 175 StGB endgültig abgeschafft und bis heute erleben lgbt-Jugendliche Diskriminierung und Gewalt.
Zum anderen werden Menschenrechte weltweit missachtet, in rund 70 Staaten wird Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt, in 40 Ländern sind ausdrücklich auch lesbische Frauen von Verfolgung betroffen und in 12 Ländern droht Homo- und Bisexuellen die Todesstrafe.
Weiterer Veranstaltungs-Tipp
22.01.2023 um 11 Uhr im „Hotel Silber“ in Stuttgart: Vom langen Kampf um Anerkennung des Leids queerer NS-Opfer – Rück- und Ausblicke. Ein Podiumsgespräch in Gedenken an Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und/ oder ihres geschlechtlichen Seins im NS-Staat entwürdigt, verfolgt und terrorisiert wurden.